Fühlen Sie die Macht – Emotionale Intelligenz im Berufsleben

Als soziale Wesen sind wir stark auf Macht und die Dynamik von Macht in Gruppen ausgerichtet. Emotionen wie Vertrauen/Misstrauen, Akzeptanz/Ablehnung, Zugehörigkeit/Isolation hängen mit Macht zusammen. Gefühle, die mit Macht zusammenhängen, geben Signale, die für das Überleben wichtig sind – wer ist eine Bedrohung, wer ein Verbündeter, auf wen können wir uns verlassen, wer steht uns im Wege? Das Ausüben von Macht ist ein zentraler Aspekt, wenn wir als Leader, als Coach, als Elternteil oder als Personalchef interagieren. Um im Berufsalltag effektiver zu sein, kann Emotionale Intelligenz uns dabei helfen, unsere eigene Macht und Kraft sowie die Reaktion anderer Menschen darauf besser zu verstehen.

In westlichen Gesellschaften tendieren wir dazu, die Macht als Synonym von Kraft zu verstehen, obwohl wir alle verschiedenen Formen von Macht kennen und ausüben:

… Einer meiner Klienten erzählte mir von Preisverhandlungen und der Art, wie sein Gegenspieler die Taktik der Verzögerung und gespielter Verwirrung einsetzte. Eine Kraft der Trägheit.

… Ich hörte eine Geschichte über Anschuldigungen von Folter durch die nigerianische Regierung auf Umwelt-Aktivisten im Radio. Eine Macht der Brutalität.

Es gibt Dutzende, vielleicht Hunderte verschiedene Formen der Macht. Erzeugt Macht etwas Gewünschtes, so stellt es einen Vorteil dar. Jede Macht zeigt allerdings auch ungewünschte Nebenwirkungen – die „Kosten“. Was sind Formen von Macht? Was passiert, wenn man diese verschiedenen Formen von Macht ausübt? Welchen Preis haben Sie für jede solche Nutzung zu bezahlen?

Werden Menschen unter Druck gesetzt, wehren sie sich.

Dieses Gefühl, unter Druck gesetzt zu werden, basiert nicht notwendigerweise auf Fakten oder Tatsachen. Ist dieses Gefühl vorhanden, so ist dieses realer als die Realität. Diesem Gefühl zu widerstehen, kann eine Reihe verschiedener Formen annehmen. Es muss auch nicht unbedingt ein „Zurückkämpfen“ sein – vielmehr kann es eine Art sein, sie zu untergraben, sich zu verteidigen, etc. Welche Form auch immer dieses Gefühl annimmt, so bedeutet es, dass diese Person nicht an „Bord“ ist und Ihnen somit nicht die volle Energie gibt und Engagement zeigt.

Als Personalchef ist es wichtig, die Macht der Mitarbeiter zu stärken und zu unterstützen.

Bei der Arbeit, vor allem mit Abteilungsleitern oder Personalchefs, welche oft viele Formen von Macht aufgrund ihrer Position und Rolle besitzen, ist es nur allzu leicht, Drohungen wie z.B.: "Wenn Sie das nicht machen, wird das Ihrer Karriere schaden“, auszusprechen. Würden wir über keine Job-Bezeichnungen und Positionen verfügen, würden Sie dann noch irgendjemandem folgen? In anderen Worten: Wenn Sie nicht die Macht aufgrund Ihrer Stellung, ihrem Status oder finanziellen Kontrolle besitzen, würden Sie dann über Macht im Beruf verfügen?

Ich persönlich zeige Macht nur dann, wenn ich ungeduldig bin oder vor etwas Angst habe. Fühle ich mich somit ängstlich oder unsicher, ob ich überhaupt eine gewisse Position im Berufsleben bereits erreicht habe oder ob ich Macht zeigen kann, so versuche ich eher, Kontrolle und Stärke zu zeigen.

Emotionale Intelligenz trägt dazu bei, rationale Macht zu stärken und das Können, Einfluss auf andere auszuüben, zu erhöhen. Manchmal wird Emotionale Intelligenz uns auch dabei helfen, dass ein starkes „Nein“ oder ein unwiderlegbares „Ja“ mehr Erfolg als eine Diskussion bringen wird. Am wichtigsten bei der Anwendung von Emotionaler Intelligenz ist allerdings, dass die Ausübung von Macht sich auch auf das auswirkt, was nicht sofort sichtbar ist.

Überlegen Sie sich die Konsequenzen, wenn Sie Macht zeigen wollen genau und wenden Sie sie so an, das Sie möglichst reibungslos, ohne anderen Schaden zuzufügen, und effizient im Berufsleben nach vorne kommen.

Joshua Freedman

COO von Six Seconds, Bestseller-Autor und Experte der „Emotionalen Intelligenz“

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