HR im Wandel: Wissenstransfer, KI und sichere Plattformen – Speexx im Interview
20. August 2025
HRnetworx

Interview mit Alexander Handcock von Speexx
Tjalf: Was sind aus deiner Sicht aktuell die größten Herausforderungen für HR-Abteilungen und wie hilft eure Lösung dabei, diese zu bewältigen?
Alexander Handcock: Sehr gute Frage. Die größte Herausforderung für HR-Abteilungen ist momentan das Thema Wissenstransfer. Wir alle beschäftigen uns mit dem demografischen Wandel und der Tatsache, dass viel Bewegung im Arbeitsmarkt ist. Der Bedarf für Wissenstransfer innerhalb von Unternehmen wird immer größer. Große Organisationen haben Mitarbeitende, die sich über viele Jahre hinweg viel Wissen angeeignet haben und bald in Rente gehen. Dabei geht viel Wissen verloren. Wir bei Speexx haben eine Mentoring-Plattform entwickelt, die Mentor:innen und Mentees zusammenführt, um den Wissensaustausch zu fördern. Das Ganze ist mit einem Matching-Programm konzipiert. Die Gespräche werden aufgezeichnet und können transkribiert werden, um sie für die Zukunft nutzbar und durchsuchbar zu machen.
Tjalf: Welche Entwicklungen oder Trends beobachtest du derzeit besonders aufmerksam im HR-Bereich?
Alexander Handcock: Ich wünschte, ich hätte eine kreativere Antwort als KI, aber die zwei Buchstaben verfolgen uns in allen Bereichen, auch im HR. Leider ist die HR-Branche bei der Adoption von KI-Tools etwas hinten dran. Studien zeigen, dass HR- und Finanzabteilungen da weit hinten sind, auch in der eigenen Skill-Adoption. Das bedeutet wiederum, dass sich HR-Abteilungen gerade in die schwierige Lage bringen, zum einen als Expert:innen für die Mitarbeitenden dienen zu müssen, um klare Aussagen zu KI-Policies usw. mit Sicherheit in die Unternehmen hereinzuspielen. Die HR-Branche ist aber da leider hinten dran in dieser Adoption und bringt momentan auch gar nicht das Wissen mit. Das heißt, mein Aufruf an die HR-Branche – wie auch schon bei der LEARNTEC von mir in den Raum gerufen: Die HR-Branche muss sich mehr anstrengen, sich das Wissen anzueignen. Gleichzeitig kommen jetzt viele KI-Tools, die sehr nützlich sind für HR – im Recruiting etwa mit Screening und E-Mail-Vorlagen, aber auch im Bereich Skills-Development. Wir bei Speexx im Personalentwicklungsbereich haben KI-getriebene Tools, die helfen, besseren, personalisierten Content an die Mitarbeitenden zu bringen, damit sie für die „Future of Work“ gewappnet sind.
Tjalf: Wird also E-Learning durch KI-Learning ersetzt?
Alexander Handcock: Ziemlich sicher.
Tjalf: Kundenbedarf im Wandel: Wie haben sich die Anforderungen eurer Kund:innen in den letzten Jahren verändert? Was wird heute stärker nachgefragt?
Alexander Handcock: Wir merken stark, dass viele Unternehmen großen Wert auf Sicherheit legen – auch befeuert durch den US-Präsidenten. Wir bekommen viele Fragen zu Zertifizierungen in verschiedenen Bereichen. Ein konkretes Beispiel ist die Automobilbranche, wo Intellectual Property und Datensicherheit extrem wichtig sind. Dort müssen höchste Sicherheitsstandards eingehalten werden, um überhaupt Chancen zu haben. Wir haben zum Beispiel die TSACS-Akkreditierung. Und das zieht sich durch sehr viele Branchen. Zusätzlich kommt jetzt das Thema KI hinzu. Wir bei Speexx haben in den letzten Jahren in eigene Server investiert und bauen unsere KI-Produkte auf eigenen Language-Modellen auf. Das ist ein großer Vorteil, denn europäische und deutsche Unternehmen brauchen Sicherheit und müssen zwingend wissen, dass zum Beispiel ein Sprach-Coach nicht über Server in den USA oder anderswo läuft. Wir hosten unsere eigenen Server in München, nutzen Open-Source-Software bzw. -Modelle und entwickeln unsere eigenen Use-Cases, zum Beispiel im Kontext Business Coaching, Industrie- oder Language-Training-Kontext. Das ist natürlich anders, wenn ich beispielsweise als Sprachübung ChatGPT frage: „Hey ChatGPT, du bist jetzt Sprachlehrkraft. Bitte coache mich durch mein Bewerbungsgespräch.“ Das ist im Kontext von ChatGPT noch nicht spezifisch genug. Und im Kontext von einem Anbieter wie uns gibt es Parameter, die sehr sprachbezogen sind, didaktisch aufbereitet usw.
Tjalf: Kommen wir zum Alleinstellungsmerkmal. Was unterscheidet euer Angebot am stärksten von anderen Lösungen auf dem Markt?
Alexander Handcock: Bei uns ist es das Zusammenspiel vieler Produkte auf einer einheitlichen Plattform. Speexx gibt es seit 2012, davor als Verlag. Wir haben viel Wissen im Bereich Sprachtraining und Kommunikation. Kommunikation ist die Grundlage für alle Menschen, um in Geschäftsbeziehungen erfolgreich zusammenzuarbeiten – man muss wortwörtlich die gleiche Sprache sprechen. Das können wir leisten, auch international. Dann bringen wir auch externe Komponenten wie hoch akkreditierte Coaches ins Spiel, die zu diversen Themen Input liefern können, wie zum Beispiel im Bereich Leadership. Das heißt: externes Wissen, eine Basis der Kommunikation plus das interne, was ich bereits erwähnt habe, im Bereich Mentoring, sodass Wissenstransfer stattfindet. Das heißt, externes Wissen, internes Wissen und eine Basis der Kommunikation sowie noch ein paar andere Aspekte, die im Bereich Datensicherheit und Integration eine Rolle spielen. Und wenn man das Gesamtpaket sieht, dann sind wir tatsächlich auf der Welt ziemlich einzigartig.
Tjalf: Zum Schluss: Wenn du HR-Entscheidender:innen einen einzigen Impuls mitgeben könntest, welcher wäre das?
Alexander Handcock: Macht euch KI-fit! Das ist mein Impuls.
Tjalf: Sehr gut, vielen Dank für das Interview!
Alexander Handcock: Danke dir!
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